Restauriert/Erweitert

Erweiterung/Überholung III/55

2006 wurden wir nach einem Ausschreibungsverfahren beauftragt, die Bosch-Orgel von 1961 zu renovieren und in Teilen umzubauen. Die größte Errungenschaft war 2006 der Umbau und die teilweise Neuorganisation des Orgelinneren mit dem Ziel, die bis dahin für Stimm– und Wartungsarbeiten völlig unzugängliche Orgelanlage erstmals „begehbar“ zu machen.

Darüber hinaus wurden die Manualtrakturen und deren bis dahin äußerst schwere, zähe und nicht repetitionsfreudige Spielart deutlich verbessert und die Intonation der Orgel zeitaufwändig überarbeitet, ohne jedoch den barocken Kern der Orgel zu entstellen. Alle diese Arbeiten haben sich aus unserer Sicht, nach einer völlig objektiven Begehung der Orgel am 04. Juni 2024 außerhalb unserer jährlichen Wartung, als absolut nachhaltig und für richtig erwiesen. Natürlich unterlagen die Entscheidungen der Kirchengemeinde 2006 für dieses Konzept dem damals absolut Notwendigen, technischen Verbesserungen und möglichen Wünschen, eben auch den finanzierbaren Möglichkeiten. Die Ideen für einen großen Orgelumbau mit Schwellwerk und Rückpositiv lagen 2005 vor, wurden aus finanziellen Gründen aber verworfen und nicht zur Ausführung gebracht. Der Einbau einer elektr. Setzeranlage sowie der Einbau neuer Schleifenzugmagnete wurde 2006 ebenfalls zurückgestellt.

Zur Zeit der Erbauung bestimmte ein barockes Klangideal die Orgel, welches mit deutlich geringerer Höhe auskam. Daher wurden die einzelnen Teilwerke der Orgel in drei übereinander angeordnete Ebenen gelegt und die wenigen Fundamentstimmen, welche eine Höhe von ca. 3–3,5m benötigten, durch Kröpfungen um 90° (meist nach hinten) eingebaut. Dieser Tatsache steht nun der von uns absolut nachvollziehbare Wunsch gegenüber, die Orgel stilistisch weiter zu öffnen, um ein breitgefächertes, zeitgemäßes Orgelspiel zu erlauben.

Wir freuen uns sehr, dass wir nun fast 20 Jahre später erneut beauftragt wurden, die Orgel sowohl technisch, als auch klanglich weiter auszubauen und zu renovieren.