Von C zu Cis-Seite kunstfertige Handarbeit

FEBRUAR

Während sorgfältige Materialauswahl und erste Zuschnittarbeiten bereits im letzten Jahr erfolgten, stehen Kreissäge und Tischfräse diesen Monat nicht mehr still. Erste Teile der neuen Orgeln werden sichtbar – und hörbar. Neben der geschäftigen Geräuschkulisse aus der Werkstatt erklingen die ersten Töne.

Besonders viele Arbeitsstunden stecken in der Fertigung des Spieltisches – schließlich handelt es sich bei diesem um die Schnittstelle zwischen Künstler und Instrument. Er soll am Ende durch Spielbarkeit und Langlebigkeit überzeugen. Eine Vielzahl verschiedener Wippen und Stecher nehmen über die Wochen Gestalt an. In ihrer Form sind sie einzigartig, da kein Spieltisch exakt einem anderen gleicht. In Handarbeit werden sie in unserer Werkstatt auf Maß geschnitten, geschliffen und verputzt. An den richtigen Stellen werden Löcher gebohrt und Schlitze gefräst, die später Drähte führen.

Die Spieltischmechanik steht am Anfang des langen Weges von der Taste bis zum Ton. Ein genaues Auge und die investierte Zeit lohnen sich, denn von der Holzauswahl bis zum letzten Schliff durch den Hobel, am Ende muss alles passen. Die Königin der Instrumente erfordert von ihren Erbauern einen langen Atem – gut Ding will Weile.

© Ayleen Kern, 25.02.2021