G – In zwölf Halbtonschritten durch das Jahr 2021

Gestaltung und Design

August

Auch wenn noch kein Ton zu hören ist, kann das Äußere einer Orgel, der sogenannte Prospekt, einiges über ihren Klang verraten. Typische Charakteristika lassen auf musikalische Epochen, geografische Regionen, Erbauer und Auftraggeber schließen. In der Gotik bestimmten Flügeltüren das Erscheinungsbild. Sie dienten als Schutz, zur Lautstärkeregelung oder symbolisierten geschlossen das Schweigen der Orgel und Glocken in der Karwoche. Vergoldeter Ornamentschmuck und ausladende Verzierungen stammen aus der Renaissance, in welcher der Prospekt oft teurer war als das eigentliche Instrument.

Die äußere Gestaltung ist nicht zwingend an die innere gebunden, somit entwickelte sich das Erscheinungsbild epochenweise weiter, wurde geprägt von regionalen Vorlieben und Orgelwerkstätten. Schon immer erforderte das Design einer Orgel auch diplomatisches Geschick, die unterschiedlichen Vorstellungen von Gemeinde, Organist, Sachverständigen und Denkmalamt wollen berücksichtigt werden. Soll die Formensprache des Kirchenraumes aufgenommen werden? Oder soll die Orgel bewusst einen eigenen Akzent setzen? Weltweit zeugen Orgeln von kreativen und künstlerischen Lösungen.

Schauen Sie selbst, wie vielfältig unsere eigenen Projekte aussehen!

© Ayleen Kern, 02.08.2021